Umkehrung der Erfordernis der Widerspruchsfreiheit

(an-sich-in-sich-Fehlschluss)

Weil an sich stimmt, was in sich stimmt.

Emmanuel Kant hat das Umgekehrte gesagt: ‘‘Weil nur an sich stimmen kann, was in sich stimmt‘‘. Diese Sentenz gilt. Sie drückt die Tatsache aus, dass sobald der Widerspruch-Beweis (wenn aus einer Aussage zwingend eine falsche Aussage folgt, dann ist sie selbst falsch) akzeptiert wird, kein Widerspruch* in einem logischen System mehr existieren darf.

Die Umkehrung, dass nur in sich stimmen könne, was an sich stimmt (woraus der obige Fehlschluss abgeleitet werden kann), ist hingegen falsch.

Leicht einsehbares Beispiel:
Fantasiewelten, die in sich logisch sind, zB Welt von Harry Potter von Joanne K. Rowling, sind vorstellbar, lassen sich ausdenken, auch wenn es nicht immer einfach ist, aber wahr im Sinne von Tatsachenberichten sind sie nicht.

*
‘Widerspruch‘ im logischen Sinn ist denkbar eng zu verstehen, keinesfalls etwa wie ‘widersprüchlicher Charakter‘ oder ‘widersprüchliche Politik‘. Nur, wenn zwei Sätze, zwei Aussagen einfach nicht miteinander zu vereinbaren sind, liegt ein Widerspruch vor.

(Siehe auch ‘Missbräuche der logischen Fehlschlüsse‘)

13.02.2021