Aus einer Aussage, dass die Aufgabe A ohne das Mittel M nicht zu schaffen ist, wird der Schluss gezogen, dass mit Mittel M die Aufgabe A erledigt werden kann.
Allerdings wurde über die Wirksamkeit von M eigentlich gar nichts gesagt, die Schlussfolgerung ist deshalb falsch. Man kann es als Gesellschaftskonvention ansehen, dass jeweils die schärfste mögliche Aussage gemacht wird, so erklärt sich Beispiel 1.
Leicht einsehbares Beispiel 1:
Gastgeber zum Gast ‘‘Wenn Du jetzt keinen Taxi zum Bahnhof nimmst, verpasst Du Deinen Zug.‘‘ Der Gast, der sich dann ein Taxi nimmt und trotzdem zu spät ist, fühlt sich düpiert. Aber zum Fall mit Taxi, wurde gar nichts gesagt.
Was aber, wenn man gar nicht genau weiss, wie gut der Aussagende die Situation abschätzen kann?
Leicht einsehbares Beispiel 2:
Laut Aussage des Einsatzleiters ist ohne den Einsatz von schwerem Gerät die Räumung nur schwer zu bewältigen und würde zumindest länger als 24 Stunden dauern; daraus wird abgeleitet, dass die Räumung mit schwerem Gerät innert 24 Stunden gelingen wird.
Der Einsatzleiter hat aber nichts zu Erfolg und Dauer der Räumung mit schwerem Gerät gesagt. Sich auf die Gesellschaftskonvention der schärfsten möglichen Aussage zu berufen, hilft hier nicht, da wir gar nicht wissen, wie gut der Einsatzleiter die Situation abschätzen kann.
Deshalb ist bei präzisen, logischen Aussagen eine solche Konvention nicht zu gebrauchen.
(Siehe auch ‘Missbräuche der logischen Fehlschlüsse‘)
13.02.2021